Teleskope an der Sternwarte Radebeul
24 Zoll Spiegelteleskop
Zeiss Coudé Refraktor
Maksutov Newton Teleskop
Spektrohelioskop
Radioteleskop
Sonnenteleskope
Großes 24 Zoll Spiegelteleskop des Astroclub Radebeul e.V.
Seit 2015 steht an der Volkssternwarte Radebeul das größte mobile und vor allem regelmäßig öffentlich nutzbare Spiegelteleskop Sachsens. Im Gegensatz zu ähnlichen Teleskopen, wurde dieses Gerät von Anfang an mit dem Schwerpunkt der einfachen Bedienbarkeit im Besucherbetrieb konzipiert und ist somit von all unseren Gästen problemlos zu benutzen. Dafür wurde der Einblick des Newton Systems so nah wie möglich über dem Boden gehalten, so dass ein Teleskopbenutzer keine hohe Leiter erklimmen muss um hindurchzuschauen. Zudem ist das Gerät vollständig computergesteuert und führt die Himmelsobjekte entsprechend der Erddrehung exakt nach, was durch einen ungeübten Beobachter sonst nicht so leicht möglich ist. Dadurch ergibt sich für unsere Besucher ein in der Region einmaliger ungetrübter Beobachtungsgenuss in die unendlichen Weiten des Universums.
Für dieses Teleskop stehen Vergrößerungen von 57fach bis 760fach zur Verfügung, zudem können spezielle Gasnebel durch den Einsatz von Schmalbandfiltern besser sichtbar gemacht werden. Das Teleskop ist für die rein visuell Beobachtung ausgelegt, dennoch können hellere Objekte via afokaler Fotografie z.B. mit einem geeigneten Smartphone, auch aufgenommen werden. Hauptbeobachtungsziele des großen Teleskops sind vor allem die schwächer leuchtenden Deep Sky Objekte wie Kugelsternhaufen, Planetarische Gasnebel oder Galaxien.
Wichtige Zahlen und Daten:
Spiegelöffnung: 24 Zoll bzw. 0,6 Meter
Brennweite: 2 Meter
Öffnungsverhältnis: f/3.3
Computersteuerung: ArgoNavis
Teleskopmaterial: Holz, Aluminium, Carbon
Hersteller: THE DOSBSON FACTORY
Baujahr: 2014
Zeiss Coudé Refraktor
Das Objektiv des ZEISS Coudé Refraktors besaß ursprünglich eine Brennweite von 2,25 Metern und eine Linsenöffnung von 15 Zentimetern. Dieses Teleskop wurde im Jahre 1969 an der Sternwarte in Betrieb genommen. Im Jahr 2020 wurde nach über 50 Jahren Betrieb die Hauptoptik durch ein neues, vollkorrigiertes Objektiv mit 16 Zentimetern Öffnung und 2,40 Metern Brennweite ersetzt. Das Teleskop wurde speziell für Volkssternwarten konstruiert und ist gegenüber Erschütterungen und Berührungen im Bereich des Okularauszuges weitestgehend unempfindlich. Das wurde dadurch erreicht, dass das durch das Objektiv einfallende Licht zweimal durch größere Planspiegel rechtwinklig umgelenkt wird und schließlich durch die mit einem Okularauszug bestückte hohle Polachse austritt.
Das Fernrohr ist parallaktisch montiert, d. h. eine Achse (die Polachse) ist genau zum Himmelsnordpol orientiert. Das Teleskop braucht also nur in einer Achse dem scheinbaren Lauf der Gestirne nachgeführt werden. Dies erfolgt elektronisch über einen Schrittmotor, so dass die Erddrehung präzise ausgeglichen werden kann. Einmal auf ein Himmelsobjekt eingestellt, kann dieses über mehrere Stunden beobachtet werden.
Wichtige Zahlen und Daten:
Teleskoptyp: Refraktor
Öffnung: 160mm
Brennweite: 2400mm
Öffnungsverhältnis: 1:15
Montierung: Parallaktisch
Baujahr: 1969
Hersteller: CARL ZEISS Jena
Beobachtungsobjekte: Sonne, Mond & Planeten
Maksutov Newton Teleskop des Astroclub Radebeul e.V.
Wichtige Zahlen und Daten:
Teleskoptyp: Reflektor
Öffnung: 356mm
Brennweite: 1601mm
Öffnungsverhältnis: 1:4,5
Montierung: Parallaktisch/GoTo
Baujahr: 2004
Hersteller: Intes Micro/APM
Beobachtungsobjekte: Sonne, Mond, Planeten, Galaxien, Kometen, Sternhaufen, Gasnebel
Seit Sommer 2004 steht dem Astroclub Radebeul e.V. ein neues großes Spiegelteleskop zur Verfügung. Es ist ein Maksutov Newton Teleskop mit 356 mm Spiegeldurchmesser und 1600 mm Brennweite. Es ist durch seine hohe Lichtsammelleistung in der Lage weiter entferntere Objekte zu beobachten als das bisher möglich war und erreicht bei der Mond- und Planetenbeobachtung eine höhere Vergrößerung. So können z.B. das Ringsystem des Saturns, die Wolkenwirbel auf Jupiter oder die Polkappen des Mars scharf und detailreich beobachtet werden. Ebenso sind Sternhaufen, Galaxien und Gasnebel gut sichtbar. Durch seine äußerst stabile und computergesteuerte Montierung ist dieses Teleskop ebenfalls sehr gut für die Astrofotografie geeignet.
Fotos die mit dem Maksutov Newton Teleskop aufgenommen wurden
Spektrohelioskop
Das Spektrohelioskop ist ein hochauflösendes Gitterspektroskop, das die Beobachtung des Sonnenspektrums gestattet und mit einer optisch mechanischen oder elektronischen Aufrüstung die Möglichkeit bietet, das Bild der Sonne im Licht einer frei wählbaren Wellenlänge zu beobachten.
Die Komponenten Teleskop (3400 mm Brennweite) und Spektroskop (3800 mm Brennweite) können der scheinbaren Bewegung der Sonne nicht ohne größeren Aufwand nachgeführt werden. Deshalb spiegelt ein Coelostat das Sonnenlicht unabhängig vom Sonnenstand horizontal in Nord-Süd-Richtung. Ein Fernrohrobjektiv bildet die Sonne als ca. 3 cm große Scheibe auf den Eintrittsspalt des Spektroskops ab. Ein schmaler streifenförmiger Ausschnitt des Sonnenbildes, dessen Licht untersucht werden soll, gelangt in den Kanal.
Mittels eines Reflexionsgitters wird das Licht in seine spektralen Bestandteile (Regenbogenkontinuum mit tausenden von Absorptionslinien) zerlegt und kann mit Hilfe eines kleinen Einstellfernrohres betrachtet werden. Lage, Intensität und Form der dunklen Absorptionslinie geben Auskunft über chemisch-physikalische Zustände der beobachteten Regionen der Sonne.
In der Ausbaustufe als Spektrohelioskop wird das Sonnenbild vor Eintritt in den Spektroskopteil gescannt und nach Verlassen desselben wieder zusammengesetzt. Man sieht das Sonnenbild im Licht eines sehr schmalbandigen Spektralbereiches. Es werden, sofern man z.B. die sogenannte H-Alpha-Linie wählt, Erscheinungen sichtbar, die im Licht dieser Wellenlänge selbst leuchten und sonst durch das alle Wellenlängenbereiche umfassende Weißlicht überstrahlt werden würden, z.B. Wasserstoffgasausbrüche am Sonnenrand (Protuberanzen) oder vor der Sonnenscheibe (Filamente).
Das Spektrohelioskop wurde gegen Ende des 19. Jhd. von HALE und DESLANDRES unabhängig voneinander entwickelt und erlaubte erstmals die Beobachtung der als Chromosphäre bezeichneten lichtschwachen Atmosphäre der Sonne auch außerhalb von Sonnenfinsternissen.
Dem interessierten Besucher, insbesondere Teilnehmern von Grundkursen an den Gymnasien bietet sich eine effektvolle Nutzung des Gerätes als hochauflösendes Spektrohelioskop zur Beobachtung des Sonnenspektrums mit tausenden von Absorptionslinien an.
Radioteleskop des Astroclub Radebeul e.V.
Seit April 2004 betreibt der Astroclub Radebeul e.V. ein Radioteleskop. Es besteht aus einem industriell hergestellten Reflektor, der auf einer selbst gefertigten Montierung aufgebaut ist und mit eigens dafür entwickelter Steuerung und Signalverarbeitung betrieben wird. Es kann direkt von der Sternwarte, über das Internet, sowie vorprogrammiert autonom betrieben werden. Das Radioteleskop kann die schwache Strahlung der Milchstrasse, extragalaktischer Radioquellen und der Sonne nachweisen.
Wichtige Zahlen und Daten:
Teleskoptyp: Reflektor im Primärfokus
Spiegeldurchmesser: 3 Meter
Wellenlänge: Typ. 21cm und 2,7cm
Winkelauflösung: 5° bei 21cm Wellenlänge
Montierung: Azimutal
Beobachtungen: Kontinuum und Linien- strahlung des Wasserstoffs
Anfahrgenauigkeit: 0,1 Grad
Sonnenteleskope
Seit vielen Jahren steht auf der Sternwarte Radebeul auch die Sonne, als unser nächster Stern, unter ständiger Beobachtung. Um eine sichere Erkundung unseres Zentralgestirns zu ermöglichen, stehen eine Reihe von speziellen Filtern und Teleskopen zur Verfügung. Damit kann unsere Sonne in verschiedenen Wellenlängen untersucht werden. Sonnenflecken, das sind kühlere Regionen der Oberfläche, können am Einfachsten im intergralen weißen Licht der Sonne angeschaut werden. Sogenannte Sonnenprotuberanzen sind am Besten im Licht der roten Wasserstofflinie zu erkennenwelches sehr tief im roten Spektralbereich liegt. Die Supergranualtion wiederum ist nur im blauen Licht der Kalzium Linie zu sehen.